Was ein ereignisreicher Tag heute... Angefangen mit dem normalen Schulprogramm in welchem vorgesehen wurde, dass wir heute "Planting" haben. Darunter versteht sich die Samen von Mangroven am Strand aufzusammeln und diese dann hier im EDC aufzuziehen. Da Lal mit seinem Auto unterwegs war und Indige mit Anke und Verena nach Colombo zur Visaverlängerung gefahren ist, blieb uns noch eine Möglichkeit übrig nach Bentota zu kommen
Motorradfahren mit Buddike und Chamil. Buddike ist der Schnellvertreter von Lal und ein etwas stämmiger, aber sehr lustiger Mann, während Chamil der Computerlehrer ist.
Zuerst dachten wir Patricia und ich müssen beide auf Buddikes Motorrad und hatten mit dem Gedanken schon ziemlich viel zum Spaßen, weil das einfach zum Todlachen aussehen würde. Manchmal fahren hier auch vierköpfige Familien auf einem Motorrad. Letztendlich haben sich unsere Befürchtungen nicht bestätigt und so wurde Chamil Zeuge, wie ich zum ersten Mal auf einem (seinem) Motorrad mitgefahren bin. Anfangs hatte ich schon Angst und etwas Respekt vor der Maschine, beziehungsweise mehr vor dem Verkehr hier, aber meine Befürchtungen haben sich schnell in Luft aufgelöst. Da angekommen sammelten wir die Samen, was sich zu einer sehr lustigen Aktion rausstellte. Ansonsten bekommen wir im Moment leider wenig von den Lehrern mit und wollte das sowieso ändern, von daher hat sich alles gut aufgelockert. Um die Samen zu sammeln kann man sie entweder vom Boden auflesen oder sie direkt vom Baum holen. Buddike hat es lieber gleich sein gelassen. Das sah schon unglaublich lustig aus, als Chamil und ein Freund versucht haben die da herunter zu bekommen. Wieder aufgestiegen und durch den Verkehr nach Hause gefahren (50 km/h kamen mir vor wie 70 km/h), aber das hat mir schon Spaß gemacht. Na klar wachsen die Samen nicht einfach so, deshalb wurden sie noch in kleine Plastikbehälter gepflanzt und danach ordentlich mit Wasser befeuchtet. Allein schon die Plastikbehälter so zu falten, damit sie nicht umfallen, war eine Herausforderung, aber nicht nur wir Volunteers haben uns doof angestellt, sonder auch die Lehrer (außer Buddike, der uns als "Oberlehrer" anlernte).
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unser Versuch an die Samen zu kommen |
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Buddike und Patricia |
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Chamil |
Nach getaner Arbeit und unseren Vorbereitungen für den kommenden Unterricht, liefen wir in die Stadt, da uns auf Dauer ein Tuktuk zu teuer ist und wir mal "Auslauf" brauchen, wie Patricia sagt. Leider bewegte sich nicht ein einziger Windhauch und es schien, als ob die Luft absolut stillsteht. Das war natürlich zum Nachteil für uns und die Hitze schien erdrückend. Was hätte ich für ein luftiges Motorrad gegeben... Angekommen im Paradies einer jeden Frau, es war ein Taschenladen, schlugen wir zu und ergatterten ein paar günstige Exemplare aus Wasserbüffelleder. Rindleder wäre hier unmöglich zu kaufen. Während wir so gemütlich auswählen wollten, welche Tasche wir mögen und welche nicht, stürmte (ja stürmen kann man schon treffend dafür sagen) eine arabische Familie in das Geschäft. Es waren um die sieben Personen, die immer mal wieder draußen verschwanden, um dann erneut in den Laden zu gehen und ihn fast restlos leer kauften. Zwischendrin standen wir, noch mitten im Überlegen, und konnten gar nicht so schnell reagieren, da waren die meisten unserer Lieblingstaschen schon vor unseren Nasen weggekauft. Es wurde lautstark verhandelt, wobei dem armen Verkäufer mehr ein Preis um die Ohren gehauen wurde und auf seine Argumentation mit
"Why?" geantwortet wurde. Wir standen mit offenem Mund da und antworteten im Kopf auf seine Antwort
"Ja, weil das wohl der Preis ist.". Ich war echt fassungslos, wie selbstsüchtig diese Familie sich benommen hat. Entweder sie war eine neureiche Familie und hatte für den Urlaub nur ein Wochenende, deshalb der Zeitdruck, oder sie hatten wirklich einfach zu viel Geld und wussten nicht wohin damit. So richtig hat es sie nämlich auch nicht interessiert wie die Taschen nun aussahen. Auf die Frage
"Do you have this one in black?" wurde verneinend geantwortet und dann folgte nur ein
"Ok I will take this. Doesn't matter.".Es war als wäre ein Tornado durch das kleine Geschäft gefegt. Insgesamt haben sie dann um die 24 Taschen, 5 Paar Schuhe und noch 3 Hütte gekauft und das in weniger als einer halben Stunde. Auf die vier Frauen kamen dann sechs Taschen. Während den dreißig Minuten kamen wir nicht einmal zu Wort und es war ihnen auch relativ egal, ob wir nun zuerst im Laden waren oder ob uns irgendeine gefällt. Ich bin immer noch erschüttert von dem Benehmen dieser Familie. Deren Urlaub muss wahnsinnig anstrengend sein, wenn sie den in dem Tempo durchziehen. Endlich dran gekommen, versprach uns der Verkäufer morgen neue Ware zu haben.
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