Noch im Stockdunkeln brachen wir zu unserem bisher längsten Trip auf. Der Plan ist es zuerst das Elefantenwaisenhaus in Pinnawala zu besuchen, danach weiter nach Sigiriya um den Felsen zu besteigen, gefolgt von einer Nacht in einem Ökovillage. Morgen geht es weiter über Dambulla, einem Höhlentempel nach Kandy. Kandy wird unser Endziel sein, da dort einmal im Jahr das berühmte Elefantenfest stattfindet, auch bekannt unter Esala-Perahera. Es ist eines der größten religiösen Feste der Welt. Aber dazu Sonntag dann mehr. Montag haben wir dann wieder unseren Ausgangspunkt erreicht, nämlich Aluthgama.
Da die Zugführung und die Busstrecke weniger gut ausgebaut ist, entschieden wir uns einen Fahrer zu buchen. Alles in allem eine enorme Zeitersparnis, wenn auch teurer. Aber wie heißt es so gut "Zeit ist Geld" und Zeit haben wir leider nur noch wenig um am Wochenende diese herrliche Landschaft zu besichtigen. Anfänglich noch hundemüde im Auto und vom Schlaf überkommen, wurde ich bald wacher und konnte die mir schon bekannte Natur bestaunen. Nach vier Stunden kamen wir an unserem ersten Punkt an. Das Elefantenwaisenhaus war gnadenlos mit Menschen überfüllt und mehr eine Touristenattraktion. 2000 Rp (umgerechnet 12 €) kostet der Eintritt.
Dennoch war das Füttern und das Bad der Elefanten ein bleibendes Erlebnis. Vor allem die Babyelefanten haben es mir angetan, aber ich habe ja leider nur 30 kg Freigepäck im Flieger. Deshalb musste ich sie da lassen. Bei strahlendem Sonnenwetter ging es weiter durch die immer bergiger werdende Landschaft. Rechts und Links Reisfelder, die bald geerntet werden müssten. Sowie ab und an hinduistische und buddhistische Tempel, sowie Moscheen. Alle dicht nebeneinander gebaut. Faszinierend wie friedlich die verschiedenen Religionen nebeneinander leben und sich respektieren. Davon könnten wir uns noch eine Scheibe abschneiden.
Endlich kamen wir mit unseren Rucksäcken im Sigiriya View-Resort an. Es ist ein perfekter Ausgangspunkt für unsere weitere Tour. Landschaftlich erinnert es an Afrikas Savannen mit seinem staubtrockenen, rötlichen Sand. Die Bungalows stehen direkt in der Natur. Versteckt zwischen Bäumen und verschlungenen Sträuchern. Hier kann man so viele Tiere direkt von der kleinen Terrasse vor dem Zimmer beobachten. Manche kommen sogar nur wenige Meter bis vor die Häuser. So habe ich zum erstenmal in meinem Leben freilaufende Affen gesehen. Mein Herz hat vor Freude getanzt. Ich liebe diese kleinen, süßen Tiere einfach zu sehr! Es waren bestimmt drei Affen, die mich frech aus dem Bäumen anguckten und anschließend laut schreiend über unser Dach turnten. Der Geräuschpegel besteht hier aus dem Tosen der Grillen, Vögelgezwitscher und nicht einzuordnenden weiteren Tieren. Nach einer kurzen Pause im Resort (es beherbergt gerade einmal sechs Zimmer), dafür aber ein unglaublich schönes und offenstehendes Restaurant, wollten wir einen weiteren Punkt auf unserer To-Do-Liste abhaken. Das Wetter hat uns leider einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Gerade noch tropische Hitze und dann brach auch schon ein monsumartiger Regenschauer vom Himmel. Uns wurde erzählt, dass es der erste Regen seit drei Monaten hier war. Damit war der Aufstieg auf den Tafelberg ähnlichen Felsen unmöglich. Wir kehrten wieder in das Hotel zurück und müssen morgen dann wohl einen Punkt mehr auf die Tagesordnung setzten. Welch ein Pech aber auch... Eigentlich soll es hier nämlich sehr selten regnen.
Küsschen eure Kyra
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