Noch 14 Stunden und 27 Minuten sind es genau bis mein Flieger sich nach Deutschland aufmacht. Jetzt sind die zwei Monate nahezu um und ich kann abschließend sagen es war die bisher beste Zeit meines Lebens. Ich habe viel über die mir früher fremde Kultur gelernt und ebenfalls viel Neues über mich. Manche Erfahrungen sind zwar doch so schleichend und vermeindlich still an einem vorbeigezogen und doch haben sie bleibende Spuren hinterlassen. Meiner Meinung nach jedoch nur Gute, die mir für meinen weiteren Lebensweg bestimmt nützlich sein können. Eine neue Lebensart wird einem hier beigebracht, da die meisten Menschen hier ohne viele materielle Güter so zufrieden sind und das Wichtigste was zählt, sind die Leute in ihrem Umfeld. Frei nach der Devise "Collect moments not things". Die Lebensfreude, die Farben und die Geräusche werden mir wohl am Meisten fehlen. Da wäre das Klackern des Kottus, wenn der frisch duftende Rotti mit Gemüse zerhackt wird, die farbenfrohen Stoffe und die noch fröhlicheren Saris, die so perfekt zu den dunklen Hauttönen passen, das Lächeln, welchem einem entgegenfliegt, wenn man nur die Straße betritt und und und. Ich könnte noch ewig weiter aufzählen und ich werde bestimmt im Verlauf des Schreibens noch einiges erwähnen. Der Kulturschockt wird mich wahrscheinlich eher in Deutschland erwarten, wenn ich wieder in die klar strukturierte Welt komme. Beide Länder sind einfach wie Tag und Nacht und es fällt mir schwer wieder zurückzukehren und zu wissen, wie viele Abenteuer noch auf dieser großen Welt auf mich warten. Am Liebsten würde ich direkt in einen Flieger nach Thailand, Indien oder Togo einsteigen. Wenn ich zurückblicke habe ich die rappelvollen Busse vor meinem inneren Auge, in welchen es einem schwer fiel sich mit aller Kraft festzuhalten, einem bestimmt alle 10 Minuten jemand auf dem Fuß stand oder auf dem Rock, weil es einfach so eng war, dir die laute Musik in den Ohren brummte und zu guter Letzt der Bussfahrer oft mit durchgehender Hupe überholt hat. Im Allgemeinen denke ich an den verrückten Verkehr zurück, der trotzdem irgendwie funktioniert hat. Ich denke an die traumhaften Strände und die verblüffend unterschiedliche Natur, die sich innerhalb von Kilometern komplett ändern kann. Ebenfalls werden mir die Menschen im Herzen bleiben, die dich ohne große Vorurteile in ihre Gemeinschaft aufgenommen haben und dich an ihrem Leben teilhaben lassen. Die Gastfreundschaft war umwerfend und beeindruckend, sei es von der Postfrau, Farmern auf dem Land oder den Lehrern. Zum Glück habe ich diese Entscheidung getroffen und mich hierhin aufgemacht, denn trotz der ganzen Zweifel und Ängste hat es sich zu einer bleibenden Zeit gemausert. Das Leben beginnt eben erst am Ende deiner "Comfort Zone" und um zu sehen was danach kommt muss man manchmal einen Schritt ins Unbekannte wagen und einen neuen, unbekannten Weg einschlagen. Das Leben wartet eben nicht auf einen und das ist mit unter das Wichtigste was ich hier gelernt habe. Hätte ich mich nicht getraut alleine hier hinzureisen, hätte ich das alles nie auf diese Weise kennengelernt und zu schätzen gewusst.
Mit diesen Worten schließe ich meinen Blog ab und danke euch allen, wenn ihr auf meiner Reise dabei ward und mich dabei unterstützt habt, mir Mut gemacht und ich meine Erlebnisse mit euch teilen durfte. Dieser Blog ist wie ein kleines Baby für mich geworden, um den ich mich Tag für Tag gekümmert habe und welches nun erwachsen ist. Ihr habt mich durch eure Klicks ebenso motviert, wie ich euch hoffentlich mal ein eigenes Bild von Sri Lanka zu machen. Und vielleicht erblüht dieser Blog ja irgendwann wieder zum Leben, wenn es heißt noch ... Tage bis zum Abflug nach ...
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