Donnerstag, 19. März 2015

Drunter und drüber in Valencia

Die Fallas haben begonnen, beziehungsweise enden heute mit einem durchaus eindrucksvollem Abschluss. Während dieser Zeit herrschte in Valencia ein Ausnahmezustand: Supermärkte hatten eingeschränkte Öffnungszeiten; morgens wurde man von Blaskapellen geweckt, die sich gefühlt extra vor deinem Fenster zu versammeln schienen um dich mit einem kleinen Liedchen in den Tag zu geleiten; egal zu welcher Tages oder Nachtszeit sind die Straßen gefüllt mit Menschen, die sich die häusergroßen Pappestatuen anschauen...
Heute, zum großen Abschluss der Festlichkeiten, werden diese bei Anbruch der Dunkelheit verbrannt. Meiner Meinung nach ist es viel zu schade alle diese Kunstwerke zu verbrennen, da die Künstlergruppen das vergangene Jahr an diesen gearbeitet haben. Sie karikieren Sportler, nationale Politiker oder regionale Persönlichkeiten in einer bunten und fröhlichen Art und Weise und werden aus Pappmaché, Holz und Gips angefertigt. Am Ende soll es ja gut brennen.
Eine weitere Besonderheit während dieser Tage ist, dass jeder Stadtteil einen eigenen Fallas-Verein besitzt, welcher eine Fallera stellt. Dabei handelt es sich um Mädchen, welche in traditionellen Kleidern in einem Wettbewerb um die Wahl zur "Fallera Mayor" kandidiert, um die Fallas offiziell zu repräsentieren. Insgesamt haben alle Vereine zusammen rund 150.000 Mitglieder. Es wird auf der Straße Paella zusammen gekocht, gelacht, getrunken, musiziert und die Mädchen und Jungen angefeuert, die ihre Blumensträuße an die größte Statue von Valencia stecken. Diese Tradition nennt sich Ofrena de Flors, ein zweitägige "Opfergang" zu Ehren der Verge dels Desamparats, die gleichzeitig die Stadtpatronin Valencias ist. Hierbei nehmen knapp 100.000 Männer und Frauen teil. Für viele ist es wohl ein sehr großer und aufregender Gang, denn es sind viele Tränen geflossen.
Die Fallas haben sich nicht als große Touristenattraktion herausgestellt, obwohl immer mehr Touristen dieses Ereignis für sich entdecken, viel mehr ist es ein Fest von und für die Valencianer, die ihre Stadt und ihre Tradition feiern um zusammen zu kommen. Man bekommt zwar viel mit, wenn man wie ich in der Innenstadt wohnt, aber am meinsten würde man dieses Fest erleben, wenn man Teil eines solchen Fallas Vereins wäre.








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